Wenn die Welt stillsteht, rückt das in den Fokus, was wirklich zählt. Für RESPONSE II haben fünf junge ChoreographInnen ihre Gedanken und Gefühle in Schritte überführt. Die fünf „Young Bloods“ sind alle Anfang 20, TänzerInnen des Stuttgarter Balletts und erpicht darauf, kreative Antworten zu geben. Leuchtend und düster, verstörend und hoffnungsvoll sind ihre Stücke, mit denen sie Corona kontern. Abstandsregeln mussten dabei jederzeit eingehalten werden – eine Notwendigkeit der Situation und künstlerische Herausforderung.
Alessandro Giaquinto hat das Begrenztsein umgetrieben. Bei seinem Aedis wirken die TänzerInnen wie eingesperrt in den eigenen vier Wänden. Das Zuhause kann – wie es der lateinischer Stücktitel suggeriert – zum Tempel werden oder auch die Hölle auf Erden. Zwischen Matratze und Tisch dehnt Einsamkeit die Zeit endlos aus und Zweisamkeit wird zum Konfliktherd. Licht verspricht hingegen Aurora De Mori bei Aliunde levi. Zu Trommelklängen bewegt sich eine Tänzerin von der Hektik des Alltags hin zu Besinnung. Vittoria Girelli hat sich für Chrysalis vom sogenannten Schmetterlingseffekt inspirieren lassen: Ein Flügelschlag löst am anderen Ende der Welt einen Tornado aus und zeigt, wie eng die Welt verbunden ist. Bei Agnes Sus Resonanz hasten die TänzerInnen zunächst hin und her, getrieben registriert niemand niemanden. Doch das Blatt wendet sich und zu Celloklängen suchen die Individuen Kontakt zueinander als es nicht mehr möglich ist. Shaked Heller entwirft mit Mehlberg ein beunruhigendes Universum. Die drei TänzerInnen scheinen gefangen im schmerzlichen Karussell der eigenen Gedanken. Zu einem Mix aus barocker und moderner Musik berührt ihre Verzweiflung tief.
John Cranko hätte sich über die Choreographie-Talente gefreut. Der Gründer des Stuttgarter Balletts hat immer NachwuchskünstlerInnen unterstützt. Aus der Not geboren setzt der Ballettabend der jungen Wilden die Tradition fort und fügt sich in die Jubiläumsspielzeit, wie es nicht besser sein könnte.
Vorstellungen vorgesehen für Februar 2021 im Schauspielhaus.
Unten auf dieser Seite finden Sie die Audio-Werkseinführung zu RESPONSE II von Pia Boekhorst.
Alessandro Giaquinto hat das Begrenztsein umgetrieben. Bei seinem Aedis wirken die TänzerInnen wie eingesperrt in den eigenen vier Wänden. Das Zuhause kann – wie es der lateinischer Stücktitel suggeriert – zum Tempel werden oder auch die Hölle auf Erden. Zwischen Matratze und Tisch dehnt Einsamkeit die Zeit endlos aus und Zweisamkeit wird zum Konfliktherd. Licht verspricht hingegen Aurora De Mori bei Aliunde levi. Zu Trommelklängen bewegt sich eine Tänzerin von der Hektik des Alltags hin zu Besinnung. Vittoria Girelli hat sich für Chrysalis vom sogenannten Schmetterlingseffekt inspirieren lassen: Ein Flügelschlag löst am anderen Ende der Welt einen Tornado aus und zeigt, wie eng die Welt verbunden ist. Bei Agnes Sus Resonanz hasten die TänzerInnen zunächst hin und her, getrieben registriert niemand niemanden. Doch das Blatt wendet sich und zu Celloklängen suchen die Individuen Kontakt zueinander als es nicht mehr möglich ist. Shaked Heller entwirft mit Mehlberg ein beunruhigendes Universum. Die drei TänzerInnen scheinen gefangen im schmerzlichen Karussell der eigenen Gedanken. Zu einem Mix aus barocker und moderner Musik berührt ihre Verzweiflung tief.
John Cranko hätte sich über die Choreographie-Talente gefreut. Der Gründer des Stuttgarter Balletts hat immer NachwuchskünstlerInnen unterstützt. Aus der Not geboren setzt der Ballettabend der jungen Wilden die Tradition fort und fügt sich in die Jubiläumsspielzeit, wie es nicht besser sein könnte.
Vorstellungen vorgesehen für Februar 2021 im Schauspielhaus.
Unten auf dieser Seite finden Sie die Audio-Werkseinführung zu RESPONSE II von Pia Boekhorst.
Werkseinführung
von Pia Boekhorst