HEUTE VOR 45 JAHREN fand Jiří Kyliáns Rückkehr ins fremde Land in finaler Version seinen Weg auf die Bühne. Ein Jahr zuvor hatte der tschechische Choreograph, der auch Tänzer beim Stuttgarter Ballett war, eine erste Fassung kreiert, die er dem 1973 verstorbenen John Cranko gewidmet hatte. Das letztlich vierteilige Stück drehte sich um den Übertritt von einem Sein ins andere. „Die Materie, aus der Körper bestehen, existierte unbewusst bereits im Jenseits. Leben ist Bewusstwerden. Sterben ist Rückkehr ins fremde Land – das Land der Herkunft“, so der Choreograph. Mit insgesamt sechs TänzerInnen besetzt, standen jedoch immer nur drei gleichzeitig auf der Bühne. Zu Leoš Janáčeks Musik umkreisten sich Birgit Keil, Lucia Isenring, Heinz Clauss, Vladimir Klos, Christian Fallanga und William Forsythe bei der Premiere in komplexen Paarkonstellationen. Wie das Stuttgarter Ballett stand auch Jiří Kylián nach John Crankos Tod an einem Wendepunkt. Im selben Jahr der Premiere von Rückkehr ins fremde Land wechselte er ans Nederlands Dans Theater, das er als Künstlerischer Direktor zu Weltruhm führen sollte.
Foto: Lucia Isenring und Christian Fallanga in Rückkehr ins fremde Land, © Leslie E. Spatt
Foto: Lucia Isenring und Christian Fallanga in Rückkehr ins fremde Land, © Leslie E. Spatt
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