HEUTE VOR 117 JAHREN erblickte George Balanchine das Licht der Welt und sollte zu einem der größten Choreographen des 20. Jahrhunderts werden. Als Georgi Balantschiwadse in St. Petersburg geboren erhielt er zunächst eine Ballettausbildung, bevor er eigene Choreographien kreierte. Über Europa, wo er zukunftsweisende Bekanntschaften mit dem Impresario Serge Diaghilew und dem Komponisten Igor Strawinsky machte, kam Balanchine schließlich nach New York und fand dort seine künstlerische Heimat. Mit seinem American Ballet und später dem New York City Ballet entwickelte er ab 1934 seinen typischen Stil: handlungslose, konzertante Ballette, in denen er sein Credo „See the music, hear the dance!“ auf geniale Weise zum Ausdruck brachte. Klare Strukturen und raffinierte Bewegungen, aber in erster Linie Musikalität zeichnen seine Werke aus. Bahnbrechend befreite er das Ballett von einengenden Bühnenbildern, schweren Kostümen und weit hergeholten Handlungen; bei Balanchine zählte der Körper allein als Mittel des Ausdrucks. Dabei erweiterte er das klassische Bewegungsidiom, erlaubte das Kippen der Achse und beschleunigte das Tempo. Er eröffnete dem Ballett eine ungeahnte neue Richtung – die Neoklassik war geboren! Von Balanchines umfangreichen Œuvre haben es zahlreiche Werke auf die großen Bühnen der Welt gebracht. Auch in Stuttgart waren 14 seiner Ballette zu sehen, zuletzt das spritzige Sinfonie in C, das voller Anmut all das vereint, wofür Balanchine steht. 1983 in New York verstorben lebt das Erbe dieses Ballett-Giganten auf den Bühnen weiter.
Foto: Elisa Badenes, Matteo Miccini, Moacir de Oliveira, Alessandro Giaquinto, Ensemble, © Stuttgarter Ballett
Foto: Elisa Badenes, Matteo Miccini, Moacir de Oliveira, Alessandro Giaquinto, Ensemble, © Stuttgarter Ballett
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