„Sowie Du eintratst, gleich erkannte; Mein Herz Dich wieder, jauchzte, brannte; Und rief: Er ist’s, er muss es sein!“ schreibt die junge Tatjana voller Innbrunst an Onegin und wird niederschmetternd abserviert. So wie Alexander Pushkins Zeilen die Liebe in Worte packen, so eloquent spricht John Crankos Choreographie von den Angelegenheiten des Herzens. Cranko erzählt die hochdramatische Geschichte um unerwiderte Liebe und verpasste Chancen so klar, dass man weder die literarische Vorlage noch die Handlung kennen muss. Im Einklang mit Peter Tschaikowskys stürmischer Musik vermittelt sich das Geschehen durch die Bewegungen selbst. Die leidenschaftlichen Pas de deux und großen Ensembleszenen spielen sich vor ländlicher Gartenidylle wie auf aristokratischem Ball ab. Das entsprechende Bühnenbild und die üppigen Kostüme hat Jürgen Rose mit der für ihn bekannten Raffinesse geschaffen.
Eugen Onegin ist einer der großen Antihelden der Weltliteratur: Ein versnobter Dandy und arroganter Städter, innerlich leer und zerrissen stolziert er einsam durchs Leben. Als Onegin und Tatjana sich das erste Mal begegnen, blickt er hochnäsig auf das verliebte Landmädchen herab und bricht ihr eiskalt das Herz. Jahre später, als Tatjana sich zur eleganten Frau entwickelt hat, wendet sich das Blatt: Onegin erkennt in ihr die Liebe seines Lebens, aber nun ist sie diejenige, die ihm die Tür weist. Obwohl sie sich immer noch zu ihm hingezogen fühlt, weiß ihr Verstand es besser. Es ist zu spät, die Chance ist für immer vertan. Wenn Tatjana am Ende mit geballten Fäusten und Tränen in den Augen mit ihrer eigenen Entscheidung kämpft, zerreißt es einem das Herz. Seit über 50 Jahren bildet Onegin eine tragende Säule des Repertoires des Stuttgarter Balletts und hat noch niemanden kalt gelassen.
Eugen Onegin ist einer der großen Antihelden der Weltliteratur: Ein versnobter Dandy und arroganter Städter, innerlich leer und zerrissen stolziert er einsam durchs Leben. Als Onegin und Tatjana sich das erste Mal begegnen, blickt er hochnäsig auf das verliebte Landmädchen herab und bricht ihr eiskalt das Herz. Jahre später, als Tatjana sich zur eleganten Frau entwickelt hat, wendet sich das Blatt: Onegin erkennt in ihr die Liebe seines Lebens, aber nun ist sie diejenige, die ihm die Tür weist. Obwohl sie sich immer noch zu ihm hingezogen fühlt, weiß ihr Verstand es besser. Es ist zu spät, die Chance ist für immer vertan. Wenn Tatjana am Ende mit geballten Fäusten und Tränen in den Augen mit ihrer eigenen Entscheidung kämpft, zerreißt es einem das Herz. Seit über 50 Jahren bildet Onegin eine tragende Säule des Repertoires des Stuttgarter Balletts und hat noch niemanden kalt gelassen.
Handlung
1. Akt
1. Szene
Im Garten Madame Larinas
Tatjana und Olga tanzen mit ihren Freundinnen. Ein altes Spiel wird gespielt: wer in den Spiegel blickt, sieht den künftigen Geliebten. Bei der fröhlichen Olga bewahrheitet sich der Aberglaube, sie erblickt ihren Verlobten, den Dichter Lenski. Als ihre Schwester, die schwermütige Tatjana, das Spiel wiederholt, sieht sie im Spiegel Onegin, der – von Lenski eingeführt – seinen Antrittsbesuch bei Madame Larina macht. Tatjana verliebt sich augenblicklich in Onegin. Die beiden Freunde sollen sich am Tanz beteiligen; Onegin wendet sich gelangweilt von Tatjana ab.
2. Szene
Tatjanas Schlafzimmer
Tatjana schreibt einen Brief an Onegin, in dem sie ihrer schwärmerischen Liebe zu dem fast unbekannten Mann Ausdruck gibt. Als sie in ihren Spiegel blickt, erfüllt sich ihr Wunschtraum: Onegin erscheint und erwidert ihre Liebe.
2. Akt
1. Szene
Im Haus Madame Larinas
Tatjana feiert ihren Geburtstag mit einem Fest, an dem auch Onegin und Lenski teilnehmen. Endlich hat Tatjana Gelegenheit, Onegin zu fragen, ob er ihren Brief erhalten habe; als Antwort zerreißt Onegin den Brief vor ihren Augen. Er verletzt sie noch mehr, indem er Olga den Hof macht. Fürst Gremin, ein Freund der Familie Larina, versucht zu vermitteln. Onegin jedoch widmet sich allein Olga; daraufhin fordert ihn der brüskierte Lenski zum Duell.
2. Szene
Ein verlassener Park
Tatjana und Olga beschwören Lenski, auf das Duell zu verzichten. Auch Onegin ist zur Versöhnung bereit. Doch Lenski besteht unnachgiebig auf seiner Herausforderung. Onegin tötet Lenski.
3. Akt
1. Szene
Ballsaal des Fürsten Gremin
Zehn Jahre sind vergangen. Tatjana ist die Frau des Fürsten Gremin geworden. Auf dem Ball, den Gremin gibt, erscheint auch Onegin. Er ist vom Leben enttäuscht worden und hat erkannt, dass er mit Tatjana die einzige echte Liebe seines Lebens verschmäht hat. Als er Tatjana wiedersieht, hofft er, ihre einstigen Gefühle für ihn wiederzufinden. Doch Tatjana wendet sich überlegen ab.
2. Szene
Tatjanas Boudoir
Onegin hat sich brieflich bei Tatjana angemeldet; diese will die Begegnung vermeiden, doch ihre Bitte an den sorglosen Gatten, sie an diesem Abend nicht zu verlassen, bleibt vergeblich. Onegin kommt und beteuert ihr nun seine Liebe. Im Kampf mit ihren Gefühlen siegt in Tatjana die Einsicht, dass Onegins haltloser Charakter ihrer Liebe nicht wert ist: sie zerreißt seinen Brief. Verzweifelt stürzt Onegin davon, verzweifelt bleibt Tatjana zurück
1. Szene
Im Garten Madame Larinas
Tatjana und Olga tanzen mit ihren Freundinnen. Ein altes Spiel wird gespielt: wer in den Spiegel blickt, sieht den künftigen Geliebten. Bei der fröhlichen Olga bewahrheitet sich der Aberglaube, sie erblickt ihren Verlobten, den Dichter Lenski. Als ihre Schwester, die schwermütige Tatjana, das Spiel wiederholt, sieht sie im Spiegel Onegin, der – von Lenski eingeführt – seinen Antrittsbesuch bei Madame Larina macht. Tatjana verliebt sich augenblicklich in Onegin. Die beiden Freunde sollen sich am Tanz beteiligen; Onegin wendet sich gelangweilt von Tatjana ab.
2. Szene
Tatjanas Schlafzimmer
Tatjana schreibt einen Brief an Onegin, in dem sie ihrer schwärmerischen Liebe zu dem fast unbekannten Mann Ausdruck gibt. Als sie in ihren Spiegel blickt, erfüllt sich ihr Wunschtraum: Onegin erscheint und erwidert ihre Liebe.
2. Akt
1. Szene
Im Haus Madame Larinas
Tatjana feiert ihren Geburtstag mit einem Fest, an dem auch Onegin und Lenski teilnehmen. Endlich hat Tatjana Gelegenheit, Onegin zu fragen, ob er ihren Brief erhalten habe; als Antwort zerreißt Onegin den Brief vor ihren Augen. Er verletzt sie noch mehr, indem er Olga den Hof macht. Fürst Gremin, ein Freund der Familie Larina, versucht zu vermitteln. Onegin jedoch widmet sich allein Olga; daraufhin fordert ihn der brüskierte Lenski zum Duell.
2. Szene
Ein verlassener Park
Tatjana und Olga beschwören Lenski, auf das Duell zu verzichten. Auch Onegin ist zur Versöhnung bereit. Doch Lenski besteht unnachgiebig auf seiner Herausforderung. Onegin tötet Lenski.
3. Akt
1. Szene
Ballsaal des Fürsten Gremin
Zehn Jahre sind vergangen. Tatjana ist die Frau des Fürsten Gremin geworden. Auf dem Ball, den Gremin gibt, erscheint auch Onegin. Er ist vom Leben enttäuscht worden und hat erkannt, dass er mit Tatjana die einzige echte Liebe seines Lebens verschmäht hat. Als er Tatjana wiedersieht, hofft er, ihre einstigen Gefühle für ihn wiederzufinden. Doch Tatjana wendet sich überlegen ab.
2. Szene
Tatjanas Boudoir
Onegin hat sich brieflich bei Tatjana angemeldet; diese will die Begegnung vermeiden, doch ihre Bitte an den sorglosen Gatten, sie an diesem Abend nicht zu verlassen, bleibt vergeblich. Onegin kommt und beteuert ihr nun seine Liebe. Im Kampf mit ihren Gefühlen siegt in Tatjana die Einsicht, dass Onegins haltloser Charakter ihrer Liebe nicht wert ist: sie zerreißt seinen Brief. Verzweifelt stürzt Onegin davon, verzweifelt bleibt Tatjana zurück